Koso RX-1N an FZR 1000 EXUP


Es geht hier speziell um die Umbau an ein Modell '91-'93, ich gehe aber fest davon aus, dass die '89/'90er bzw. '94/'95er Modelle nahezu identisch angeschlossen werden müssen.

Benötigte Sachen:

Lötkolben, Lötzinn, Seitenschneider, was zum Abisolieren, Isolierband, evtl. Schrumpfschlauch, ein Relais z.B. das 0332209136 von Bosch / Opel 90491314, Adapterschraube M14x1,5x15 mm Koso (Bestell-Nr.: BG281415)

Vorgangsweise:

Wir bauen als erstes das serienmäßige Kombiinstrument aus und trennen die beiden Steckverbindungen auf. Später schneiden wir die Verbindungen an der schwarzen und weißen Buchse ab. Ich würde die Stecker immer am Kombiinstrument belassen und die Buchsen vom kommenden Kabel abschneiden, sonst lässt sich das Instrument schlecht weiterverwenden oder gar verkaufen.

Wir befestigen den Koso nach Belieben im Cockpit und richten ihn aus. Ob dies notdürftig oder gleich fest erfolgt muss jeder für sich wissen. Ich habe den serienmäßigen Halter nicht benutzt, da ich den Koso in eine Carbonplatte eingelassen habe. Hauptsache wir stecken gleich mal den Hauptkabelbaum an den Koso und schieben die Gummikappe final drüber. Der Einfachheit halber ziehen wir den Kabelwulst dann nach rechts herüber und stellen die Kabelverbindungen dort her, weil da auch die Buchsen der FZR enden. Dann bauen wir mal als erstes den Tank ab und angeln uns den dicken weißen Stecker, wo das Zündschloss angeschlossen ist. Dort ist das Dauerplus zu holen, was der Koso zwingend benötigt. Man kann das generell sicher auch mit einem „Kabeldieb“ machen, die Dinger sind reichlich in der Koso-Schachtel drin. Ich persönlich stehe aber mehr auf Anlöten, dann brauche ich nicht nach ein paar Jahren nach Elektrikfehlern in irgendwelchen korrodierten Quetschverbindungen zu suchen. Wir nehmen uns etwa einen knappen Meter Draht, es braucht kein dickes Zeug zu sein. 0,75 mm² ist schon fast Overkill, ich habe 1,5er genommen weil ich 'ne ganze Rolle davon habe. ;) Diese Leitung löten wir nun an den roten Draht von der dicken weiße Buchse (oder auch an den roten Draht vom abgehenden Stecker) und ziehen ihn direkt bis zum Koso-Kabelbaum und verbinden ihn mit dem roten Draht zum Koso. Alles andere können wir aus den beiden Steckern holen wo das alte Kombiinstrument angeschlossen war!

Nachdem die Verbindung isoliert und der Tank wieder drauf ist kappen wir gleich mal die erste Buchse komplett ab, wo das Kombiinstument eingesteckt war. Nur Mut! Zuerst die weiße Buchse.


Nun Schlag auf Schlag durchverbinden und zusammenlöten:

-gelb/schwarz rote Ringe auf braun (Drehzahl) am Koso (der braune mit dem kleinen Stecker dran)
-schwarz/rote Ringe auf schwarz (Masse) am Koso
-braun/schwarze Ringe auf braun (Schaltplus) am Koso.
Diese Verbindung noch nicht zuschrumpfen oder einwickeln, da müssen später noch 2 Drähte vom Relais dran!

Damit geht unser RX-1N mit dem Einschalten der Zündung schon mal an und wir können den ersten Funktionstest machen. Weiter mit dem Abtrennen der schwarzen Buchse.

Verbinden:

-gelb/braune Ringe auf gelb (Kontrolle Fernlicht) am Koso
-blau/schwarze Ringe auf weiß (Neutral) am Koso
-dunkelbraun auf orange (Blinker links) am Koso
-dunkelgrün auf blau (Blinker rechts) am Koso

Dann kommt unser Relais zum Einsatz. Das ist nötig weil der Koso auf + schaltet, der Ölstandsensor der FZR aber auf Minus. Grün/rot und dunkelblau mit den roten Ringen (aus dem FZR-Kabelbaum) können wir direkt mit ein wenig Isolierband verkappen, das sind die ehemaligen Leitungen vom FZR-Wassertemperatursensor und die für die Beleuchtung des alten Kombiinstrumentes. Genauso kann man am Koso-Kabelbaum gleich grün und lila verkappen, wir brauchen weder EOBD noch eine Tankanzeige.


Damit kommen wir auch schon zum Relais:

Wir stecken oder löten als erstes 4 Drähte von 30 cm an die Klemmen 30, 85, 86 und 87, die wir später noch (je nach Endlage unseres Relais) einkürzen werden. Wer einen passenden Sockel für das Relais hat lötet die Kabel natürlich an den Sockel und steckt das Relais später rein.

Wir verbinden dann:

-Relais 87 auf grau (Ölkontrolleuchte) am Koso
-Relais 30 auf braun/schwarze Ringe (Schaltplus)
-Relais 85 auf braun/schwarze Ringe (Schaltplus)
-Relais 86 auf rot/schwarz (vom Ölschalter)

Damit schaltet das Relais auch den Ölstand der FZR an den Koso durch. Probieren kann man das mit Killschalter auf Off und den Anlasserknopf dazu drücken. Dauert etwa eine Sekunde bis die Öllampe im Koso aufleuchtet. Alternativ macht man eine Transistor- anstatt der Relaisschaltung. Im FZR-Forum geistert auch eine solche herum. Wenn wir uns von den Funktionen überzeugt haben kann alles isoliert oder/und verschrumpft werden.

Fehlen noch die beiden Temperatursensoren für Wasser und Öl und der Tachosensor. Der Wassersensor ist 1:1 zu tauschen mit dem nur einpoligen FZR-Wassersensor oben im Kühler. Das Gewinde ist identisch. Ein wenig Teflonband schafft hier garantiert eine gute dauerhafte Abdichtung. Ein- und Ausschrauben ist etwas fummelig und klappt nicht ganz ohne Kühlwasserverlust. Wird später wieder nachgefüllt, ich hatte etwa 100 ml verplanscht. Das Anschlusskabel ist hier viel zu lang und wird später irgendwo in der Verkleidung versteckt. Wer es einkürzen will kann auch diese tun.

Die Öltemperatur nimmt man an der EXUP sinnigerweise an der Ölablassschraube ab mit dem Koso-Adapter M14x1,5. Das Anschlusskabel hierfür muss an beliebiger Stelle aufgetrennt und verlängert werden, es ist viel zu kurz. Diese Leitung ist 2adrig. Die Verlegung erfolgt am einfachsten an vorhandenen Kabeln entlang mit kleinen Kabelbindern oder so. Ein Kabel kommt dann an Sensor 1 und eines an Sensor 2. Ich weiß nicht mehr genau welches Wasser und welches Öl war. Bitte einfach mal probieren, die Anzeige für Wasser- und Öltemperatur stimmt sonst nicht.

Als letztes fehlt noch der Geschwindigkeitsgeber für den Koso. Hier sind die Gegebenheiten doch bei jeder Kiste etwas unterschiedlich. Am einfachsten ist es wirklich, einen der Magnete in eine Bremsscheibenschraube zu setzen und den Halter unter einer Bremssattelschraube anzubringen und auszurichten. Ein Magnet reicht definitiv! Das Magnet hält durchaus bombenfest in einer Eisenschraube, bei Titan (wie bei mir) leider überhaupt nicht. Bei mir ging das dank Brembozangen und -scheiben und Titanbefestigungen überall nur so zu lösen, dass ich in den Brembo-Innenkranz (Alu) ein 6,0 mm Loch gebohrt habe und ein Magnet dort eingepresst wurde. Das sitzt jetzt auch fest für die Ewigkeit. Das Magnet lässt sich wirklich mit ein paar Schlägen haargenau in ein 6er Loch treiben.

Wenn man originale FZR-Bremsscheiben mit dem Eisen-Mittelteil fährt kann man so ein Magnet theoretisch einfach dort an passender Stelle befestigen. Ob das dauerhaft hält muss man testen.

Nun sollte der Koso noch programmiert werden.

Wichtige Einstellungen:

-Zündung 4C 2P Hi Acc
-Abrollumfang 120/70-17 genormte 1812 mm
-ein Magnet für den Tacho

Damit sollte der Verwendung des RX-1N nichts mehr im Wege stehen. Wir haben neben der moderneren Optik auch noch runde 600 Gramm eingespart.

Dieses Dokument habe ich ausschließlich zu meiner persönlichen und zur Verwendung im FZR-Forum geschrieben.

Rocco Fiebig